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Hat er nicht schon alles?



Ja, manchmal ist es nicht so einfach, das Problem, das man draussen mit dem Hund hat auf die Situation in den eigenen vier Wänden zurück zu führen.
Meistens, jedoch ohne verallgemeinern zu wollen, liegt die Ursache von unerwünschtem Verhalten (Pöbeln an der Leine, nicht kommen bei Rückruf, etc.) im täglichen Miteinander und an der Art und Weise wie Mensch und Hund zusammenleben.

Hunde sind durch und durch hierarchisch organisiert, der eine mehr, der andere weniger. In ihrem Leben geht es hauptsächlich um die Eroberung und die Verteidigung von Ressourcen. Das kann der geliebte Platz auf der Couch sein, das Futter, bestimmte Spielzeuge oder einfach nur soziale Nähe/Distanz. Dinge die wichtig für den Hund sind und ihm einen bestimmten Platz in der Rollenverteilung geben. Dieser sollte im Sinne des Hundes natürlich möglichst statushoch sein. Also lieber eine Hauptrolle als Nebenrolle.

Nun ist es aber genau diese Hauptrolle, die es uns Zweibeiner dann oft schwer macht den eigenen Hund in unserem Alltag verlässlich kontrollieren zu können.

Und hier setzt Hundetraining  im besten Falle ein, und nicht als reine Technikabfrage am Symptom. Denn einem Hund, der sich selber sehr wichtig nimmt, fällt es nun einmal sehr schwer in Momenten, die er dann als wichtig empfindet (Treffen eines Spielgefährten) auf das Herrchen zu hören. Da kann man noch so sehr mit der Futtertüte knistern oder quietschend über die Hundewiese rennen. In dem Falle, man hat keinen labradorartigen Staubsauger, wird Hundi schnell entscheiden, ob die läufige Hündin um die Ecke besser schmeckt als das Würstchen in der Hand. Der gewissenhafte Abruf wird also schnell zu einer Möglichkeit innerhalb von Entscheidungen und führt nicht zwingend zu einem dringlichen Befolgen.

Nun, dann steht man als Halter verwirrt in der Sonne und fragt sich zum hundertsten Mal, warum der geliebte Fiffi, den man womöglich noch aus dem Tierschutz gerettet hat und der alles was das Hundeherz begehrt seinen Besitz nennen kann, sich erdreistet nicht mit dankbarem Schwanzwedeln auf Abruf zurück an die menschliche Seite kommt. Die Frage, die man sich als Halter nun stellen sollte: „Welchen Grund hat der Hund denn auf sie zu hören?“ – hat er nicht schon alles?

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