Ein Kommentar

Mut zu Veränderung


Ja, das klingt wieder sehr kompliziert. Aber Hundetraining ist und bleibt nun mal Arbeit mit dem Menschen, oder wenn man selbst betroffen ist, Arbeit an sich selbst und dem Umgang mit dem eigenen Vierbeiner. Gerade bei Schwierigkeiten mit dem Hund -Pöbeln an der Leine, Rückrufproblematiken, Aggressionen- sollte es Grundregel sein zuerst auf das Miteinander zu schauen und dort schon die ersten Weichen zu stellen, die dann ein Training am eigentlichen Problem erst ermöglichen. Viele Hunde zeigen nämlich neben dem Hauptproblem, z.B. dem Rumpöbeln mit anderen Hunden, noch ganz viele andere kleine Nebenschauplätze, wo man als Herrchen nicht ganz für voll genommen wird. Die Beispiele hierfür lassen sich meist in der häuslichen Umgebung finden. Oder können Sie Ihren Hund jederzeit wärend des Fressen zu Hause abrufen? Warum sollte er dann mitten in einer schönen Pöbelei zu Ihnen kommen?

Eine liebe Freundin hat trefflicher Weise gerade einen tollen Artikel in ihrem Blog über Veränderungen im eigenen Verhalten geschrieben (mehr dazu gerne nachlesen bei: http://www.diestartseite.wordpress.com) mit dem Zitat Albert Einsteins:

„Probleme kann man nie mit der selben Denkweise lösen durch die sie entstanden sind.“

Umgedacht auf das Hund-Mensch-System heißt das, man sollte sich und sein Verhalten dem Hund gegenüber reflektieren und neues Verhalten bei sich und dem Hund etablieren. Dies ist Grundvoraussetzung der meisten Problembewältigungen. Erst wenn ich die Umstände, Rituale oder eingefahrene Verhaltensweisen aufhebe bedingt es eine Verhaltensänderung bei meinem Hund.Veränderung bedingt Veränderung. Natürlich geht auch eine leichte Verunsicherung mit einher. Klar, wenn ich als Hund gewöhnt bin, dass es immer um 18 Uhr Fressi gibt, danach noch ein kleines Schäferstündchen auf der Couch und dann ab in Frauchens Bett, um dann ausgeruht um 6 Uhr morgens wieder auf der Matte zu stehen … dann ist es natürlich höchst unangenehm, wenn mir diese lieb gewonnen Rituale entzogen werden. Da wird auch gerne mal geknurrt und darauf hingewiesen, dass es so ja wohl nicht geht.

Aber was heißt das jetzt für die Praxis?

Es ist natürlich nicht so einfach Pauschalen herauszugeben. Schießlich hat ja nicht jeder Halter mit seinem Hund ein Problem. Trotzdem kann es auch für diese recht interessant sein, einfach mal ein wenig anders in den Tag zu starten und zu schauen, wie Hundi auf Neues so reagiert.

Kleine Übung als Anregung: Die Schlafmöglichkeiten auf ein Körbchen reduzieren und an eine räumlich uninteressante Stelle platzieren. Der Hund muss nicht immer alles mitkriegen, was in Ihrer Wohnung passiert. Die Hundeleine nehmen und einfach mal ohne Hund in die Stadt gehen, um das Ritual und die Selbstverständlichkeit dahinter aufzulösen. Und für die, die noch ein bischen mehr wollen: reduzieren der Aufmerksamkeit. Machen Sie sich rar. Anfassen und Ansprechen soll zu etwas Besonderem werden – Sie wollen doch keine CD im Hintergrund sein, oder?
Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass es zu Ihrem Hund passt. Also heißt es erstmal beobachten und schauen welche Rituale sich eingeschlichen haben. Was ist Ihrem Hund wichtig? Sein Fressen, der Schlafplatz, ihre Nähe?

Eine Veränderung fühlt sich am Anfang oft nicht richtig an, oder einfach ungewohnt. Das ist wie mit dem Hände Ineinanderfalten. Wenn man das mal ausprobiert fühlt es sich irgendwie komisch an, die Hände mal andersherum zu falten.

Viel Spaß und Mut zu Veränderung!

 

 

 

Ein Kommentar zu “Mut zu Veränderung

  1. Schöner Post, gute Anregungen! Thanks 🙂

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